Chips & Flips beim festlichen Jahreskornzert der Stadtmusik Pfullendorf
52. festliches Jahreskonzert der Stadtmusik Pfullendorf
In der voll besetzten Stadthalle begeisterte die Stadtmusik, die in diesem Jahr ihr 225-jähriges Bestehen feiert, mit ihrem Jahreskonzert. Erstmals war der Chor Chips & Flips dabei.
Mit ihrem 52. Jahreskonzert hat die Stadtmusik bewiesen, dass sie auch im 225. Jahr ihres Bestehens musikalisch immer noch zeitgemäß ist. Und auch, dass Stadtmusikdirektor Fabian Göggel und sein Orchester bereit sind, einmal ganz neue Wege zu gehen. Was das Publikum am Samstagabend in der ausverkauften Stadthalle erleben durfte, war Musikalität und Können pur. Die sonst üblichen schweren Konzertstücke hatte man durch Kompositionen ersetzt, irgendwo jedem Zuhörer bekannt. Und auch für den Chor, denn gemeinsam mit der Stadtmusik trat der Chor "Chips & Flips" aus Großstadelhofen auf – in Novum der besonderen Art.
Und es war wirklich super. Dirigent Fabian Göggel und Chorleiter Josef Blender, der zu einigen Titeln auch die Arrangements geschrieben hat und auch als Dirigent fungierte, dürften mit ihren Akteuren mehr als zufrieden sein.
Erwartungshaltung auf hohem Niveau
Mit "Conquest of Paradise" zogen Kur und Orchester das Publikum sofort in ihren Bann. Der weltweit bekannte Titel von Vangelis ist durch die Auftritte von Box-Champion Henry Maske bekannt. Die Erwartung des Publikums war gleich zu Beginn des Konzerts auf hohem Niveau. Es gilt aber auch für die Darbietung, die ohne die Stimmen von Chips und Flips keinesfalls so reizvoll und ansprechend gewesen wäre. "Pomp and Circumstance" wird als Nationalhymne bei den Commonwealth Games gespielt und stammt aus der Feder des englischen Komponisten Edward Elgar.
Immer noch der beliebteste Klassik-Komponist weltweit ist Ludwig van Beethoven. Ihm zu Ehren wurde "Freude schöner Götterfunken" intoniert und so mancher Zuhörer sang da ganz heimlich leise mit. Wer den Film "Der Soldat James Ryan" gesehen hat, erkannte "Hymn to he Fallen" (Hymne an die Gefallenen) sofort. Dem Kriegsfilm von Steven Spielberg wird ein hoher humanitärer Rang nachgesagt und er macht deutlich, "dass man die Vergangenheit im Blick behalten muss und dadurch die Zukunft besser gestalten kann", wie Philipp Dürr erläuterte, der zusammen mit Vanessa Alfano charmant durch das Programm führte. Mit "Music" von John Miles konnte man sich dann an einer Ballade aus der Rockmusik erfreuen.
Bemerkenswerte Ehrungen gab es vor der kurzen Pause
Dafür war Bezirksvorsitzender Anton Böll vom Kreisblasmusikverband gekommen. "Wow! Das war eine Meisterleistung", urteilte der Fachmann über den ersten Konzertteil und fügte hinzu: "Ihr habt uns musikalisch mitgerissen". Simon Künstle ist 20 Jahre bei der Blasmusik und immer da, wenn man ihn braucht. Dafür gab es die Ehrennadel in Silber des Blasmusikverbandes. Klaus Müller kann bereits 30 Jahre vorweisen. Die Ehrennadel in Gold hat er sich redlich verdient. Gerhard Keller durfte mit Platin nach Hause gehen. Und ohne ihn würde dem Verein etwas Wesentliches fehlen, konstatierte der Laudator.
Konzert und Fußball passen zusammen
Nach der Pause ging es dann mit Burt Bacharachs "Close to you", einem Ohrwurm aus den 70ern. Ein echter Muntermacher war dann "Up", das man ebenfalls der Pop-Musik zuschreiben kann. Kein typischer Rocksong war dann "And it's better now" von Status Quo-Chef Francis Rossi. Konzert und Fußball? So etwas passt zusammen, wenn man den entsprechenden Titel auswählt. Mit "Auf uns" wurde das Lied der Fußball-WM 2014 präsentiert. Man könnte den Titel aber auch auf Orchester und Chor beziehen. Die können ohne Ausnahme stolz sein auf eine Leistung, die einfach begeistern musste. John Lennons "Hey Jude" war da dann das richtige Sahnehäubchen zum Abschluss. Und weil draußen kleine Schneeflocken tanzten, passte "Winter Wonderland", vorgetragen im phänomenalen Bigband-Stil, besonders gut als Zugabe.
Bericht und Bilder: Karl-Heinz Fahlbusch, Südkurier Pfullendorf (17.12.2024)